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Nr. 2/2025

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Liebe Leser*innen,

die Bundesregierung ist seit knapp zwei Monaten im Amt und als eines der ersten möglichen Regierungsvorhaben dieser Wahlperiode wird derzeit die Abschaffung der Tageshöchstarbeitszeit und die Einführung einer Wochenhöchstarbeitszeit diskutiert. Bundeskanzler Friedrich Merz sagt, die Menschen müssten „wieder mehr und vor allem effizienter arbeiten"

Was ins Zentrum dieser Debatte gehört: Arbeitszeitregelungen betreffen nicht nur Erwerbsarbeitszeiten und was im Land erwirtschaftet wird. Sie betreffen auch Zeiten, in denen sich Menschen kümmern – um Kinder, um pflegebedürftige Personen, um den Haushalt. Wer mehr vom einen (Erwerbsarbeit) fordert, muss beantworten, wer das andere (Sorgearbeit) leisten soll.

Auch wenn das Bündnis in seiner Bewertung des Koalitionsvertrages sowie viele Wissenschaftler*innen und Fachverbände grundsätzlich „mehr Arbeitszeitsouveränität“ (Koalitionsvertrag) befürworten, so kann diese nur gelingen, wenn damit sorgeorientierte Arbeitszeitmodelle, bessere Vereinbarkeit und die faire Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit unterstützt werden.

Unsere Sorge ist: Wenn die Übernahme von noch mehr Erwerbsarbeit durch diejenigen mit den vergleichsweise höheren Einkommen und den ohnehin längeren Arbeitszeiten – in Paarbeziehungen häufig die Männer – belohnt würde, dann bliebe diesen noch weniger Zeit für unbezahlte Sorgearbeit. Und Frauen würden noch stärker in Sorgeverantwortung genommen, als sie es jetzt schon sind. Das wäre familien- und gleichstellungspolitisch kontraproduktiv.

Zum Thema „Normalfall Sorgearbeit“ lädt das Bündnis am 17. September 2025 zu einem Dialogforum nach Berlin ein, bei dem wir die Vorhaben der Regierung in Bezug zum (Arbeits-)Alltag erwerbstätiger Menschen mit Sorgeverantwortung und zur Arbeitsteilung der Geschlechter in Deutschland setzen wollen. Wir freuen uns, wenn Sie sich den Termin bereits heute vormerken. 

Sie können unsere Arbeit auch unterstützen, indem Sie unseren Newsletter an andere Interessierte weiterleiten. Die Anmeldung erfolgt mit wenigen Klicks auf unserer Website. Folgen Sie uns auch auf Instagram und LinkedIn.

Viel Spaß beim Lesen wünscht
Ihr Team der Koordinierungsstelle des Bündnisses Sorgearbeit fair teilen



Aus der Bündnisarbeit

Veranstaltung

Save the Date: BSFT-Dialogforum | 17. September 2025 | Berlin

Im Fokus stehen Erfahrungen von erwerbstätigen Menschen mit Sorgeverantwortung – und ihre Sicht auf aktuelle Arbeitszeitdebatten. Gemeinsam mit Politik und Wirtschaft diskutieren wir, wie mit Vereinbarkeit, Partnerschaftlichkeit und fairer Verteilung von Sorgearbeit Gesellschaft und Wirtschaft gestärkt werden können.  




BEWERTUNG

Gleichstellung und eigenständige Existenzsicherung erfordern die faire Teilung der Sorgearbeit!

Zum Arbeitsstart der neuen Bundesregierung hat sich das Bündnis Sorgearbeit fair teilen mit einer Bewertung des Koalitionsvertrages geäußert.




Veranstaltung

Vereinbarkeit von Sorge- und Erwerbsarbeit: Austausch mit BDA und ZDH

Welche Rahmenbedingungen helfen Unternehmen dabei, Arbeitskräfte zu gewinnen? Und was brauchen Arbeitnehmer*innen, um ihrer Sorgeverantwortung nachzukommen? Diese und weitere Fragen standen im Mittelpunkt des Austauschs mit Dr. Astrid Pape (BDA) und Caroline Rigo (ZDH).




BEITRAG

BSFT begrüßt den Deutschen Juristinnenbund e.V. (djb) als 33. Mitglied

Mit seiner langjährigen Erfahrung und juristischen Expertise setzt der Verband wichtige Impulse für die faire Verteilung von Sorgearbeit und bringt wertvolle Perspektiven in das gemeinsame Engagement ein.




Veranstaltung

DGB-Verteilungskonferenz: "Nur eine Frage des Geldes?"

Wie lässt sich die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen nachhaltig stärken? Zu dieser Frage tauschte sich Bündniskoordinatorin Stephanie Schlitt am 24. Juni 2025 mit Mechthild Heil MdB, Felix Döring MdB und Stefanie Geyer/IG-Metall unter der Moderation von Anja Weusthoff/DGB aus.




Aus Wissenschaft und Forschung

STUDIE

Prognos: Fehlende Gleichstellung kostet wirtschaftliche Leistung

Eine aktuelle Prognos-Studie belegt: Gleichstellung lohnt sich – nicht nur gesellschaftlich, sondern auch wirtschaftlich. Obwohl 78 Prozent der Frauen in Deutschland im erwerbsfähigen Alter einer Tätigkeit nachgehen, sind fast fünf Millionen von ihnen nicht erwerbstätig, und mehr als die Hälfte der berufstätigen Frauen arbeitet in Teilzeit. Gleichzeitig leisten Frauen rund 72 Milliarden Stunden unbezahlte Carearbeit im Jahr. Zum Vergleich: Das gesamte Arbeitsvolumen der Volkswirtschaft beträgt 60,6 Milliarden Stunden. Würden Frauen ihre Arbeitszeit im Durchschnitt um fünf Stunden pro Woche erhöhen, stiege das Bruttoinlandsprodukt spürbar. Gleichstellung ist also ein entscheidender Hebel für eine zukunftsfähige Politik und eine resiliente Volkswirtschaft.



STUDIE

Bertelsmann-Studie: Frauen wünschen sich Entlastung bei Sorgearbeit, Männer mehr Flexibilität im Job

Für die Studie wurden über 2.500 Personen zu ihren Elternzeitpräferenzen befragt. Die Ergebnisse zeigen eine klare Diskrepanz zwischen Vorstellung und gelebter Realität: 43,6 % der Befragten bevorzugen eine gleichmäßige Aufteilung der Elternzeit (je sieben Monate pro Elternteil). Diese Präferenz zeigt sich unabhängig vom Geschlecht der Befragten.




STUDIE

IAB: Mindest- und Höchstbetrag des Elterngeldes haben seit Einführung 27 % an Wert verloren

Im Gegensatz zu anderen Sozialleistungen sind der Mindestbetrag (300 Euro im Monat) und der Höchstbetrag (1.800 Euro im Monat) beim Elterngeld seit der Einführung des Elterngeldes 2007 nicht angepasst worden.




KOMMENTAR

WSI: Wir brauchen sorgesensible und geschlechtergerechte Arbeitszeiten!

Die von der Bundesregierung geplanten arbeitszeitpolitischen Maßnahmen – Abweichungen vom 8-Stunden-Tag und finanzielle Anreize für Mehrarbeit – drohen bestehende Geschlechterungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt weiter zu verschärfen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu schwächen.




STUDIE

Hans-Böckler-Stiftung: Negative Folgen für Gesundheit und Vereinbarkeit durch höhere Arbeitszeit

Die Lockerung der täglichen Arbeitszeit würde bestehende gesundheitliche Probleme in der Erwerbsbevölkerung verschärfen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie weiter verschlechtern, was insbesondere die Teilnahme von Frauen am Erwerbsleben einschränkt.




Aus den Mitgliedsorganisationen

BEITRAG

BAG: Workshop „Haushaltsnahe Dienstleistungen bereichern Kommunen“ | 10. Juli 2025

In diesem Workshop wird aufgezeigt, welchen konkreten Mehrwert haushaltsnahe Dienstleistungen für die gleichstellungspolitische Arbeit haben – sei es in der Förderung von Teilhabe, in der Armutsprävention oder bei der Stärkung von Frauen im Erwerbsleben. Die Veranstaltung bietet auch Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch und zur Vernetzung mit Kolleg*innen aus anderen Kommunen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen (BAG) lädt gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Professionalisierung und Qualitätssicherung Haushaltsnaher Dienstleistungen (PQHD) der Hochschule Fulda ein.



BEITRAG

Frauenwerk Nordkirche: Webinar „Sorgearbeit ist Arbeit“ mit LUA | 16. Juli 2025

Gemeinsam mit der Liga für unbezahlte Arbeit (LUA) lädt das Frauenwerk der Nordkirche ein zum Webinar „Sorgearbeit ist Arbeit - und braucht Schutz!“




BEITRAG

KDFB stellt neues Factsheet zum Thema Sorgearbeit vor

In seinem neuen Factsheet „Who cares? – Sorgearbeit verdient Anerkennung!“ gibt der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) einen Einblick in die aktuelle Situation der Sorgearbeit in Deutschland und zeigt auf, was sich ändern muss, damit Erwerbs- und Sorgearbeit gerecht verteilt werden.




BEITRAG

ZFF: Positionspapier Pflege in Familien

Das Zukunftsforum Familie (ZFF) fordert eine Pflegepolitik, die Selbstbestimmung durchsetzt, Geschlechtergerechtigkeit erringt und Inklusion stärkt. Das Positionspapier formuliert sieben politische Forderungen mit konkreten Vorschlägen zur Umsetzung.




Das Bündnis

Das zivilgesellschaftliche Bündnis Sorgearbeit fair teilen setzt sich für die geschlechtergerechte Verteilung unbezahlter Sorgearbeit im Lebensverlauf ein. Seine 33 Mitgliedsverbände haben sich zum Ziel gesetzt, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft für den Gender Care Gap und seine Auswirkungen zu sensibilisieren und sich für die Schließung der Sorgelücke einzusetzen.

Dem Bündnis Sorgearbeit fair teilen gehören an:


Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen | Bundesforum Männer e.V. | Bundesverband der Mütterzentren e.V. | Business and Professional Women (BPW) Germany e.V. | Care.Macht.Mehr | Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz | Deutscher Beamtenbund und Tarifunion – Bundesfrauenvertretung | Deutscher Evangelischer Frauenbund e.V. | Deutscher Frauenrat e.V. | Deutscher Gewerkschaftsbund | Deutscher Hauswirtschaftsrat e.V. | Deutscher Juristinnenbund e.V. (djb) | Deutscher Verband Frau und Kultur e.V. | evangelische arbeitsgemeinschaft familie e.V. (eaf) | Evangelischer Fachverband für Frauengesundheit e.V. (EVA) | Evangelische Frauen in Deutschland e.V. | Forum katholischer Männer (FkM) | Frauenwerk der Nordkirche | GMEI Gender Mainstreaming Experts International | Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB) | Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) – Bundesverband e.V. | Männerarbeit der EKD | Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e.V. | SKM Bundesverband e.V. | Sozialdienst muslimischer Frauen e.V. (SmF-Bundesverband) | Sozialverband Deutschland e.V. (SoVD) | Sozialverband VdK Deutschland e.V. | Union deutscher Zonta Clubs | Verband alleinerziehender Mütter und Väter e.V. | Volkssolidarität Bundesverband e.V. | wir pflegen e.V. | WIR! Stiftung pflegender Angehöriger | Zukunftsforum Familie e.V.


BMBFSFJ-Logo

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